2006/04/04

Die drei Mäuseschreie

Ups, langsam muss ich wohl mal wieder was schreiben. Zwei Wochen sind fast vorbei. Weil mir nix besseres einfällt, gibts jetzt doch die Geschichte vom Affen und vom Esel. Aber zuerst mal eine relativ harmlose vorweg, die ich erst letzte Woche zum ersten mal gehört habe.

Alle drei Geschichten sind Kochrezepte. Jeder Chinese kennt sie, aber keiner weiß, ob es wahr ist. Viele sagen, das sind nur Gerüchte (also keine Gerichte). Andere sagen, das gab es früher mal, aber jetzt ist es verboten. Und wieder andere sagen "Ja klar! Das ißt man in der TschingTschong-Provinz. Es ist gut für die Haut!"

In China werden viele Leute durch das Essen krank. Deshalb ißt man das Essen gerne frisch, so frisch wie möglich. Zum Beispiel kauft man das Huhn nicht im Supermarkt aus der Tiefkühltruhe, sondern auf dem Markt lebendig. Aber an "Frische" kann wohl nichts diese Speise übertreffen:



Auf dem Tisch steht ein kleiner Käfig. Darin befinden sich Mäuse. Die Mäuse sind noch sehr jung, und eine spezielle Sorte, so dass sie kein Fell haben, nur Haut. Jetzt nimmt man seine Essstäbchen, greift damit in den Käfig und - quiek - das ist der erste Schrei.

Neben dem Käfig steht ein Topf mit Suppe. Die Suppe brodelt so vor sich hin, denn darunter ist eine kleine Flamme. Das nennt man hier "Feuertopf", oder auch chinesisches Fondue. Jedenfalls nimmt man jetzt die Maus (die sich immer noch zwischen den Essstäbchen befindet) und - quiek - das ist der zweite Schrei.

Nach dem Bad in der Suppe wird die Maus noch in Essig oder Erdnußsoße getunkt. Normalerweise ist die Maus dann nicht mehr jung und lebendig, sondern gewürzt, gekocht und dahingeschieden. Aber das ist abhängig vom Geschmack des die Maus essenden Chinesen, und auch von der Abgebrühtheit der Maus selber. Ich sage immer: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Und das erst recht in China! Und deshalb - quiek - der dritte Schrei. Die Knochen einfach auf den Teller spucken, oder runterschlucken. Reisschnaps hilft beim Verdauen.

Beim selber Ausprobieren bitte die Erdnußsoße nicht vergessen. Übrigens ein prima Rezept für Familien. Wenn die Kinder satt sind und aufstehen wollen, können sie mit den übrigen Mäusen spielen. Die zwei anderen Kochrezepte gibts in zwei Wochen, mir ist grad der Hunger vergangen.

4 Kommentare:

speisezimmer hat gesagt…

nihau. nii hau ma? *g* (keine ahnung, wie man das schreibt. ich schreib´s daher so wie ich denke, wie es gesprochen wird...)
bäääh.. klingt pfui bäh eklig.
na denne: gudden hunga!
bin gespannt auf die affe und esel-story. greets vom biff!

HoSnoopy hat gesagt…

Tobi, schonmal dran gedacht, die Mäuse über offenem Feuer (->Grill?) zu garen? :)
cu & sofx

Eggifreak hat gesagt…

Das ist ja eklig, demnächst gibts wohl noch Affenhirn auf Eis oder Kanalratte Chop Suy. Ohh mein Mittagessen ist jetzt fertig *Mahlzeit* cu

Miss Sing hat gesagt…

na sehr lecker.
dann weiß ich ja jetz was ich mit meiner maus zu tun hab, wenn ich sie sofort auf individuelle weise entfernen will,weil ich sie nimmer leiden kann... ..bä.